Drei alte weise Männer auf Bouletour

Ein persönlicher Bericht

Bei der diesjährigen LM 55 + qualifizierten sich Holger St., Hans, und ich als Achter für die DM in Neuffen.

Holger hatte an dem DM-Wochenende keine Zeit, Jan sprang gerne ein und komplettierte unser Team.

Da wir alle keine Ranglistenpunkte aufweisen konnten, wurden wir als NiSa 19, als letztes teilnehmendes Niedersachsenteam gemeldet. Das nahm uns natürlich nicht die Freude über die Teilnahme, aber jeglichen Erwartungsdruck. Wir wollten unser Bestes geben, ein schönes Wochenende verleben und auch im hohen Alter noch neue Erfahrungen sammeln.

Schon am Donnerstag begaben wir uns auf die 730 km lange Fahrt nach Neuffen, südöstlich von Stuttgart gelegen. Mit gutem schwäbischem Essen und einer Wanderung zur Burgruine Hohenneuffen vertrieben wir uns die Zeit am Freitag. Am Abend begaben wir uns auf die Anlage, trafen viele bekannte Gesichter, machten ein kleines Trainingsspiel gegen die Wildeshausener und freuten uns auf den Wettkampftag.

Zum Glück stimmte die Wetterprognose für den Samstag nicht ganz. Das angesagte schlechte Wetter hielt sich in aushaltbaren Grenzen und die kleinen Schauer waren für uns Norddeutsche nichts Ungewöhnliches.

Bevor das Turnier startete erfolgte die Begrüßung durch den DPV Präsidenten Dörhöfer, die übliche Einweisung und die Auslosung. Für diese erhielt Hans noch eine besondere Ehre. Die beiden ältesten Teilnehmer des Turniers, Jahrgang 1940, und Hans war einer davon, losten eine Nummer aus, mit der dann die elektronische Auslosung startete. Das beide nun eine Null zogen, verzögerte die Angelegenheit ein wenig.

Auf einem nicht einfach zu bespielenden Platz trafen wir auf einen hessischen Vertreter aus Tromm mit Bundesliga Erfahrung. Wir machten den ersten Punkt und dann lange Zeit keinen mehr. Ab dem 1:9 klappte dann aber alles besser und wir konnten das Spiel doch noch mit 13:9 für uns entscheiden. Große Freude, das selbst gesetzte Ziel, wenigstens ein Spiel zu gewinnen, war erreicht.

Nun ging es gegen den amtierenden bayrischen Meister. Die drei Herren waren zu stark für uns und mit ihrer sprichwörtlichen Bierruhe spielten sie eine gute Kugel nach der anderen. Wir unterlagen deutlich 4:13. 

Um im A-Turnier zu bleiben mussten wir nun die Barrage gewinnen. Wir trafen wieder auf den Gegner aus Tromm. Dieses Mal waren wir von Anfang an konzentrierter, erhielten von zuschauenden bekannten Teams Unterstützung und gewannen 13:10. Wir waren in der A-Runde, hatten somit die Ulli Brülls Vorgabe erfüllt, Startplätze für die Zukunft zu sichern.

Doch nun kam es noch dicker. Mit Hessen 2 trafen wir auf einen Gegner, in dem mit Peter Weise ein Spieler der deutschen 55 + Nationalmannschaft stand und der auch bei Tireurwettbewerben internationale Titel gewonnen hatte.

Der Platzwechsel auf einen nicht so steinigen Platz mit starkem Gefälle kam uns allerdings entgegen. Und mit allerseits sehr guten Legeleistungen konnten wir unserem favorisierten Gegner Paroli bieten und brachten ihn arg ins Schwitzen. Mehrere Male wechselten sie die Positionen und wenn beim Spielstand von 10:9 für uns nicht unsere letzte Aufnahme völlig danebengegangen wäre, wer weiß? So setzte sich die Routine und letztendlich auch das größere Können noch zum 13:10 für die Hessen durch. 

Damit waren wir raus aus dem Turnier, aber dennoch gut zufrieden. Für uns drei war es ein tolles Erlebnis, an dieser Meisterschaft teilnehmen zu können. 

Ein großes Lob für die Veranstalter aus Neuffen, die mit großem Engagement das riesige Turnier mit 128 Mannschaften reibungslos organisiert hatten und für ein hervorragendes Catering gesorgt hatten. Wenn die durch den DPV organisierte TV-Übertragung der Spiele noch etwas stabiler gewesen wäre, würde das Lob noch größer sein. Ebenfalls möchten wir drei uns bei den anderen Oldenboulern bedanken, die in anderen Teams angetreten waren, Heli erreichte mit seinem Team ebenfalls die erste A-Runde, Kalle und Dietmar sogar die dritte Runde im B-Turnier. Wenn sie spielfrei waren, gaben sie uns durch ihre Anwesenheit am Spielfeldrand Unterstützung.

Waren es die geschmälzten schwäbischen Maultaschen, die uns eine so angenehme, geschmeidige erste Teilnahme an einer DM beschert haben?

hgw